GEMEINSCHAFTLICH.

Der Fachwerkverein Kaufungen e.V. versteht sich als Beratungs- und Kommunikationsforum zur Förderung des regionalen Denkmalschutzes im Nordhessischen Kaufungen, das darüber hinaus in ein interaktives Netzwerk von denkmalpflegerischen Aktivitäten eingebunden ist. Die Aktivitäten des Verbunds erstrecken sich von nachbarschaftlicher Hilfe bei individuellen Fragestellungen über gemeinsame Ortsbesichtigungen interessanter Bauwerke bis in Fortbildungsangebote für denkmalgerechte Baumaßnahmen hinein.

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Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung des Eigenengagements und der gegenseitigen Unterstützung durch das Fachwissen und Erfahrungswissen der Mitglieder. Hier trifft Expertise auf Neugier und eigene Ideen können mit realen Möglichkeiten abgeglichen und umgesetzt werden. Anliegen des Fachwerkvereins Kaufungen ist es, ein Forum für praktische und theoretische Fragen rund um das Thema Fachwerk anzubieten, das wiederum mit weiteren Initiativen in der Region und darüber hinaus vernetzt ist. Wir wollen damit die Tradition des Fachwerkbaus erhalten und gleichzeitig neue Erkenntnisse und moderne Gestaltungsansätze einfließen lassen und vor Ort erproben.

REGIONAL.

Kaufungens Geschichte zeigt sich als erlebbares Ortsbild in den vielen Fachwerkhäusern und anderen Zeugnissen historischer Bautätigkeit, die die Jahrhunderte überdauert haben - die ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser sind ca. 450 Jahre alt, die Grundmauern und Gewölbekeller, auf denen sie stehen, reichen noch weiter in die Vergangenheit zurück. In den Ortskernen von Ober- und Niederkaufungen ist Fachwerk wenn auch nicht mehr die einzige aber dennoch weiterhin die ortsbildprägende Bauweise geblieben.

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Diese historische Bausubstanz ist ein Schatz, der es wert ist, gepflegt und erhalten zu werden. Zum einen spiegelt sich in der Art der Bebauung die Geschichte des Ortes - im Mittelalter die Trennung in Dorfgemeinde und Stiftsfreiheit als jeweils eigenständige Strukturen, in späteren Jahrhunderten die Charakteristik von Oberkaufungen als Bergbau- und Ziegeleiort mit kleinteiliger Besiedelung, Handwerksbetrieben und Nebenerwerbslandwirtschaften und von Niederkaufungen als landwirtschaftlich geprägtem Dorf mit großen stattlichen Höfen. 

NACHHALTIG.

Fachwerk ist bis heute eine gut nutzbare, gestaltbare und liebenswerte Bauweise - gerade in der oft noch erhaltenen Kombination mit Lehm als einem der wohngesündesten Baustoffe kann ein Fachwerkhaus ein bezahlbares, gesundes und charmantes, gleichzeitig den Bedürfnissen der Zeit Rechnung tragendes modernes Zuhause bieten. Fachwerk ist aber auch eine Bauweise, die auf Kenntnissen und Fertigkeiten beruht, die im Zeitalter des industriellen Bauens nicht mehr weit verbreitet sind, etwa die Verarbeitung des Baustoffs Lehm und die Kunst der denkmalgerechten handwerklichen Sanierung des Holztragwerks.

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Fachwerk ist auch eine Bauweise, die sich mit manchen modernen Baustoffen und Bauweisen nur schwer verträgt (etwa mit der Dämmung mit Styroporplatten oder mit diffusionsdichten Anstrichen). Immer noch geht viel Fachwerksubstanz durch nicht kompatible Modernisierungen verloren. Das ist für die EigentümerInnen des Hauses mindestens ärgerlich und oft auch ein ökonomischer Schaden und für Ortsbild und Ortsgeschichte ein bedauerlicher Verlust. Deshalb ist für die langfristige Erhaltung der historischen Bausubstanz ein einfacher Zugang zu den entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten von entscheidendem Vorteil

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FACHWERKZENTRUM KAUFUNGEN

Mit Baubeginn in 2021 wird angrenzend an das Stift in Oberkaufungen ein Fachwerkzentrum entstehen, als Ort für Fragen und Antworten, Angebote und Hilfestellungen, Austausch und Aktivitäten rund ums Thema Fachwerk und historisches Bauen. In vielen Fachwerkregionen existieren bereits ähnliche Institutionen zur Förderung des Erhalts von Fachwerk, im Osten von Kassel fehlte ein solches Zentrum bisher.
Im Frühjahr 2016 hat der Fachwerkverein Kaufungen in der Gebinger Str. in Kaufungen eine Fachwerkscheune (8x10m) abgebaut und zum Wiederaufbau eingelagert. Viele Kaufunger*innen haben sich den Abbau vor Ort angeschaut, viele Unterstützer*innen haben mitgeholfen und damit den Grundstein für die Neuerrichtung gelegt.

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ANLAUFSTELLE

Mit geregelten Öffnungszeiten soll ein Ort für Eigentümer*innen und Bewohner*innen von Fachwerkhäusern, Handwerker*innen und Planer*innen entstehen. Hier soll es Grundlageninfos geben zu Bauweisen und Fördermöglichkeiten sowie eine kleine Handbibliothek für fachwerkspezifische Themen, und bei Bedarf Kontaktmöglichkeit zu weiterführenden Informationsquellen und Ansprechpartner*innen z.B. für Beratungen vor Ort.
Das Fachwerkzentrum soll dabei zum Forum werden für praktische und theoretische Herangehensweisen an diese alte Bautechnik und Fragen vor Ort gemeinsam beantworten. Bereits jetzt können Fragen digital im Forum des Fachwerkverein Kaufungen e.V. mit Expert*innen und Praktiker*innen diskutiert werden.

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TAUSCHBÖRSE UND AUSSTELLUNGSRAUM

Auf dem Gelände soll es eine Tauschbörse für historische Baustoffe geben, z.B. Eichenbalken, Lehmziegel, Fundamentsandsteine und traditionelle/handwerkliche Türen und Fenster. Der ‚Recycling’-Kreislauf für die Sanierung von Fachwerkhäusern hat Tradition. Diese nachhaltige Art und Weise mit Materialien umzugehen wir damit fortführen und unterstützen und das Bewusstsein und die Wertschätzung für lang erprobte und handwerklich durchdachte Lösungen fördern.
Es soll im Fachwerkzentrum eine Ausstellung mit Beispielobjekten und Musterflächen aufgebaut werden, um fachwerk- kompatible Sanierungs- und Umbautechniken anschaulich erfahrbar zu machen und das Spektrum der sich bietenden Möglichkeiten zu zeigen. Beispiele wären verschiedene Dämmweisen, Gestaltungsmöglichkeiten mit Lehmbaustoffen, fachwerkfreundliche Heizsysteme und Fassadengestaltungsmöglichkeiten.

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VERANSTALTUNGSORT

Das Fachwerkzentrum soll ein Ort für Veranstaltungen rund ums Thema Fachwerk werden, das die Bandbreite zwischen Fachvorträgen zur Bauphysik von Fachwerkhäusern, Think Tanks und Konferenzen oder ‚Themenfrühschoppen‘ für Fachwerkhausbewohner*innen -Begeisterte anbieten kann. Dieses Konzept ist offen und flexibel für weitere Ideen und neue Impulse, aus der Region und darüber hinaus. Es sollen Mitmachworkshops angeboten werden, um Menschen, die ihr Fachwerkhaus in Eigenarbeit sanieren, durch Weitergabe von handwerklichen Fertigkeiten zu unterstützen. Beispiele für solche Workshops wären das Wiederherstellen von Gefachen mit Lehmziegeln, das Verputzen von Wänden mit Lehmputz und Kalkfarbe, und die Restaurierung von Türen und Fenstern. Denkbar sind auch längerfristig angelegte Qualifizierungsprogramme, das Fachwerkzentrum könnte z. B. Einsatzort für das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege sein

Fachwerkverein Kaufungen e.V.
Am Mühlenplatz 2
34260 Kaufungen

info@fachwerk-kaufungen.de
05605 2459

Gestaltung und Konzept Website:
by fair means & Eva Clara Tenzler

Mit freundlicher Unterstützung der
Ehrenamtskampagne des Landes Hessen.